The Rocky Horror Picture Show (Jim Sharman, England 1975): «I’m just a sweet transvestite, from Transsexual, Transylvania», singt Tim Curry in seiner ikonischen Rolle als Dr. Frank N. Furter. Das Musical, welches häufig als grösster Kult-Film aller Zeiten bezeichnet wird, zelebriert das Anders sein in jeglicher Weise. Bei den extravaganten Figuren und der irrwitzigen Story aus Rock’n’Roll, Sexyness und Science-Fiction bleibt kein Hinterteil still auf dem Kinosessel sitzen.
Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person (Ariane Louis-Seize, Kanada 2023): Eine junge Vampirin stellt sich aus ethischen Gründen gegen das Vampirsein und sucht nach einem «Opfer», welches freiwillig aus dem Leben scheiden möchte. Das Spielfilmdebüt der kanadischen Regisseurin Louis-Seize wird gerade weltweit mit Preisen überhäuft. Die wunderbar feinfühlige Vampir-Komödie geht ans Herz und überzeugt mit liebenswerten Figuren und fantastischer Inszenierung. Der Film wird als Schweizer Premiere gezeigt.
Bride of Frankenstein (James Whale, USA 1935): Die Handlung setzt direkt nach den Ereignissen des ersten Films ein und verfolgt die Geschichte von Dr. Frankenstein, der erneut von seinem skrupellosen Streben nach Schöpfung getrieben wird, um eine Partnerin für sein Monster zu erschaffen. Der Film gilt als Ikone in derLGBTQIA+-Bewegung und hat allein schon wegen seiner Herstellung diesen ikonischen Charakter verdient. Regie führte der erste offen homosexuelle Regisseur Hollywoods James Whale, der die tragende Rolle des Dr. Pretorius gezielt queer angelegt hat. Vor allem aber wird Frankensteins Braut (verkörpertvon Elsa Lanchester) oft als Symbol des Kampfs der LGBTQIA+-Community gelesen. Geschaffen, um Frankensteins Monster als Braut zu dienen, widersetzt sie sichden Erwartungen ihres Schöpfers und stellt sich so gegen die vorherrschenden Machtverhältnisse.
Attack the Block (Joe Cornish, England 2011): Protagonist Moses (gespielt von John Boyega) und eine Gruppe Jugendliche aus dem Londoner Southend, einem Problemviertel, müssen sich gegen eine ausserirdische Bedrohung zur Wehr setzen. Die Underdogs müssen zu Heldinnen und Helden heranwachsen, in einer Welt, die sie als unbeliebte Outsider sieht. Oberflächlich erscheint der Film als unterhaltsame Independent-Science-Fiction-Horror-Komödie. Doch im Kern thematisiert er systematische Diskriminierung und gesellschaftliche Erwartungshaltungen, die vielerorts bis heute andauern.
Un couteau dans le coeur (Yann Gonzales, Frankreich/Schweiz 2018): Das Spielfilmdebüt des französischen Regisseurs spielt in der Pariser Schwulenszene der späten 70er Jahre. Das Leben von Anne (gespielt von Vanessa Paradis), einer Produzentin für billige Schwulenpornos, verändert sich dramatisch, als sie von ihrer Partnerin Loïs (Kate Moran) verlassen wird und ihre Darsteller einer Reihe mysteriöser Morde zum Opfer fallen. Als «schwules Emanzipationskino» wird der wilde Stilmix aus Slasher, Drama und Thriller beschrieben.
Die fünf Filme des Season Specials werden anmoderiert und von Podiumsgesprächen begleitet.
In der Official Selection dürfen Besucherinnen und Besucher rund 30 internationale Langspielfilme, die meisten davon als Schweizer Premiere, erwarten. Erste Programmhighlights, stehen jetzt schon fest:
Der sehnsüchtig erwartete, französische Creature-Horrorfilm Vermines (Sébastien Vanicek, Frankreich 2023) wird als Schweizer Premiere gezeigt. Menschen mit Angst vor Spinnen ist vom Besuch der Vorstellung dringend abzuraten: Der Horror krabbelt aus allen Ecken!
When Evil Lurks (Demián Rugna, Argentinien 2023) ist ebenfalls Kino für Hartgesottene und wartet mit handgemachten Body-Horror-Effekten und einer packenden Geschichte auf. Am BRUGGGORE als Schweizer Premiere.
Daaaaaalí! (Quentin Dupieux, Frankreich 2023) ist das neue verrückte Werk von Quentin Dupieux, das wir für Liebhaberinnen und Liebhaber von skurrilem Kino als Schweizer Premiere zeigen. Und selten wird’s so skurril, wie wenn der Meister des Absurden sich am Portrait eines legendären Surrealisten versucht.
The Sin (Han Dong-seok, Südkorea 2023) wurde erst an wenigen Festivals weltweit gespielt und ist ein visuell beeindruckendes Werk des Okkult-Horrors. Im April bei uns als Schweizer Premiere.
Hundreds of Beavers (Mike Cheslik, USA 2022) gehört zuden skurrilsten Filmen der Saison – und übersprudelt vor irrwitzigen Ideen. Am BRUGGGORE feiert der Film die Deutschschweizer Premiere.
Die Zusammenarbeit mit Presenting Partners wird 2024 weiter ausgebaut. Das internationale Festival für Animationsfilm Fantoche in Baden, das Figura Theaterfestival Baden, die Brugger Dokumentarfilmtage und die Berner KULTMOVIEGANG werden je einen Film präsentieren und unseren cineastischen Horizont zusätzlich erweitern. Die Filme werden anfangs April mit dem kompletten Programm bekannt gegeben.