«Vinegar Syndrome» heisst der Prozess, bei dem sich Essigsäure auf altem Filmmaterial bildet und dieses langsam zersetzen lässt. «Vinegar Syndrome» nennt sich auch ein amerikanischer Filmverleiher, der sich auf den Erhalt von Genrefilme, von Kult- und Exploitation-Streifen spezialisiert. EIGHT EYES ist der erste Film, der vom Boutique-Label nicht nur verliehen, sondern mitproduziert wurde.
Das Thema «Filmmaterial» ist auch in dieser neuen Vinegar Syndrome-Produktion omnipräsent: Die Geschichte um ein amerikanisches Paar, das sich in düsteren Teilen Ex-Jugoslawiens verrennt, ist auf 16mm-Film gedreht und kommt passend old school daher.
Der cineastischen Nostalgie-Trip, eine wunderbar abgedrehte Homage an 70er-Exploitationfilme, gibt sich unkonventionell und experimentell. Denn wenn die Touristen in EIGHT EYES in die kriminelle Unterwelt geraten, ist das psychedelische Metaphysische nicht allzu weit weg. Ihr Tripp in die Ferne wird zur höllischen Erfahrung.